Aschaffenburg: Alibri Verlag, 2002. 435 Seiten, kartoniert, Euro 24,50
ISBN 3-932710-39-8
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Über kirchliche Finanzen wird zwar viel diskutiert, in der Regel überwiegen jedoch die Spekulationen. Erstmals seit 30 Jahren liegt nun wieder eine umfassende Darstellung zu Finanzen und Vermögen der Kirchen in Deutschland vor, die diese Informationslücke schließt. Carsten Frerk hat für seine Studie die Haushaltspläne von Bund und Ländern, die Geschäftsberichte der Kirchenbanken, amtliche und kirchliche Statistiken, die Jahresberichte der Hilfs- und Missionswerke und unzählige weitere Quellen ausgewertet.
Er beschränkt sich dabei nicht auf die “verfasste Kirche”, sondern versucht, soweit möglich die “Wirtschaft im Raum der Kirchen” zu berücksichtigen. Denn wer ein Bild von der tatsächlichen Vermögenslage der Kirchen gewinnen will, muss über die in Kirche und Politik kontrovers diskutierte Kirchensteuer hinaus zahlreiche weitere Bereiche berücksichtigen. Viele “kirchliche Rechtsträger” (von der Kirchengemeinde bis zur Stiftung) verfügen über Grundbesitz, Immobilien oder Firmenbeteiligungen. Im “kirchlichen Raum” sind zahlreiche Unternehmen angesiedelt, sei es in der Gastronomie, der Touristikbranche oder in der Bauwirtschaft. Die Einlagen kirchlicher Einrichtungen bei den Kirchenbanken sind in den letzten Jahren – bei öffentlich immer wieder betonter Armut – wiederum angewachsen. Gleichzeitig erhalten die Kirchen staatliche Zuwendungen in einem Umfang, der die Kirchensteuereinnahmen deutlich übersteigt.
Bei aller Datenfülle sorgen die detaillierte Gliederung sowie über 150 Graphiken und Schaubilder dafür, dass das Buch übersichtlich bleibt.
Wer sich darüber informieren will, welches Bundesland (in finanzieller Hinsicht) das kirchenfreundlichste ist (es ist übrigens nicht Bayern); wieviel an Spenden jährlich im konfessionellen Bereich eingeht; wie viele der kirchlichen Mitarbeiter tatsächlich von den Kirchen selbst bezahlt werden; wie viel der kirchliche Grundbesitz wirklich wert ist – kommt an Carsten Frerks Studie – in der jede Zahlenangabe belegt und jede Schätzung begründet wird – nicht vorbei.
1. Einleitung
2. Kirchenlohn- und -einkommensteuer
3. Weitere Kirchensteuern
4. Kirchensteuerreform
5. Kirchensteuern und übrige Einnahmen
6. Staatliche Zuwendungen
7. Spenden und Sammlungen
8. Ausbildung des kirchlichen Nachwuchses
9. Medienunternehmen
10. Grundbesitz und Immobilien
11. Baufirmen und Siedlungswerke
12. Banken
13. Versicherungen
14. Klosterbräu und Bischofswein
15. Handelsunternehmen
16. Touristik, Hotels und Gastronomie
17. Stiftungen
18. Ordensgemeinschaften
19. Konfessionelle Verbände
20. Kunst, Sakrales und ‘Unverkäufliches’
21. Medienpräsenz
22. Die Wohlfahrtsverbände
23. Mitarbeiter der Kirchen
24. Sonstiger Besitz
25. Zusammenfassung
26. Fazit
27. Fragen
Literatur / Internet-Adressen
Übersichten
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